Die buddhistische Lehre (pali: dhamma) geht auf den historischen Buddha, der vor ca. 2500 Jahren in Nordindien lebte, zurück. Dieser hatte nach Jahren der spirituellen Suche in einem „Erwachungserlebnis“ erkannt, welche Bedingungen uns von allem Leiden befreien und zu höchstem Glück führen. In seiner ersten Lehrrede nach seinem Erwachungserlebnis fasste der Buddha seine Erkenntnisse in den sog. Vier Edlen Wahrheiten zusammen, die heute als die gemeinsame Essenz aller buddhistischen Lehrgebäude gelten.
In diesen Vier Edlen Wahrheiten geht der Buddha davon aus, dass unsere Existenz stets in irgendeiner Form leidvoll bzw. nicht restlos befriedigend ist (1). Als Ursache jeglicher Form des Leidens erkannte der Buddha Zustände unseres Geistes, nämlich gröbere oder subtilere Arten des Verlangens, des Ablehnens und der verzerrten Wahrnehmung der Wirklichkeit (2). Die Auflösung dieser „Verblendungen“ unseres Geistes führen entsprechend zum Aufhören des Leidens und zu höchstem Glück (3). Die Vorgehensweise, durch die jegliche Verblendungen in unserem Geist abgebaut werden können, wird im sog. Achtfachen Pfad dargelegt, der die Praxis von Ethik, von innerer Sammlung und von Erkenntnis beinhaltet (4).
In den Jahrhunderten nach dem Tod des Buddhas verbreitete sich seine Lehre in weiten Teilen Asiens und bildete verschiedene regionale Erscheinungsformen: In Südasien manifestierte sich der Theravada-Buddhimus, in China, Japan und Tibet der Mahayana-Buddhismus mit seinen Erscheinungsformen Chan- bzw. Zen-Buddhismus sowie Vajrayana-Buddhismus.
PRAXIS
Der Buddha ermunterte seine Anhänger, seine Anweisungen durch eigene Praxis zu erproben und zu überprüfen. Es ist also nicht notwendig, an etwas zu glauben, vielmehr erschließt sich die Wirklichkeit dem buddhistisch Praktizierenden Schritt für Schritt in der eigenen Erfahrung.
Der buddhistische Übungsweg beinhaltet die Auseinandersetzung mit der Lehre zur Orientierung auf dem spirituellen Pfad ebenso wie die Praxis im Alltag. Diese bezieht sich z.B. auf ethisches Verhalten (Vermeiden von Töten, Stehlen, Lügen usw.) als auch auf das achtsame Erforschen und Arbeiten mit unseren geistigen Gewohnheitsmustern. Weiterhin ist wesentlicher Teil der buddhistischen Praxis die formale Meditation.
Wenn der Buddha in seinen Darlegungen von Meditation spricht, nennt er diese Übung "Entfaltung des Herzens". Eine solche Entfaltung vollzieht sich über die Schulung der Geistesgegenwart (sati), der Geistessammlung (samatha) und der Einsicht (vipassanā). Die Ausbildung heilsamer Herzensverfassungen, wie Liebe, Mitgefühl, Freude und Gelassenheit (brahmavihāras) ist ebenfalls wichtiger Teil der Praxis.
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